Glossar

Was war das nochmal…

Wer sich mit dem Thema Hundegesundheit beschäftigt, stolpert über viele medizinische Fachbegriffe. Einige sind bekannt, andere weniger. Und manchmal braucht es nur ein paar Zeilen Erklärung und die Bedeutung ist wieder klar. Deshalb erstelle ich hier ein stetig wachsendes Glossar mit Begrifflichkeiten rund ums Thema Physiotherapie und Chiropraktik Hund, als kurzes Nachschlagewerk.

Hüftgelenkdysplasie (HD)

Eine HD ist eine genetisch bedingte, also vererbte Gelenkentwicklungsstörung, die das Hüftgelenk betrifft. Die Prädisposition, die rassebedingte Anfälligkeit für eine HD, kommt in erster Linie bei mittelgroßen und großen Hunderassen vor. Eine nachgewiesene Rassedisposition für Hüftgelenkdysplasie besteht zum Beispiel beim Deutschen Schäferhund, Boxer, Golden und Labrador Retriever. Untersuchungen haben gezeigt, dass HD insbesondere durch zu schnelles Wachstum und zu hohes Körpergewicht verstärkt wird. Bei der HD liegt eine Fehlbildung des Hüftgelenks vor: dabei ist die Gelenkpfanne zu klein für den Gelenkkopf, der deshalb nur ungenügend Halt in der Pfanne hat. Das kann Schmerzen verursachen und die Beweglichkeit einschränken.

Eine HD betrifft im Laufe der Zeit leider nicht nur das Hüftgelenk, sondern beeinflusst den ganzen Bewegungsapparat. Sobald ein Schritt Schmerzen im Hüftgelenk verursacht, versucht der Hund das Gelenk zu schonen und überlastet damit andere Strukturen. Häufig steht der HD Hundepatient deshalb hinten in X-Beinstellung, der Rücken ist verspannt und das Gewicht verlagert sich auf die Vorderhand.

Um diese „Abwärtsspirale“ aufzuhalten, ist es wichtig frühzeitig diesem Krankheitsbild physiotherapeutisch und trainerisch entgegenzuwirken. Hier ist es sehr sinnvoll, die gesamte Schulterpartie sowie die Halswirbelsäule zu mobilisieren, den Rücken zu entspannen und vor allem die Gesäß- und äußere Oberschenkelmuskulatur zu stärken.

Spondylose

Die Spondylose beim Hund ist meist eine degenerative, verschleißbedingte Erkrankung der Wirbelsäule. Manchmal bleibt sie unerkannt und ist ein Zufallsbefund, wenn bildgebende Verfahren zum Einsatz kommen. Bei spondylotischen Zubildungen handelt es sich um knöcherne, brückenförmige Zubildungen zwischen zwei Wirbeln. Aufgrund der Verknöcherung verliert die Wirbelsäule an Beweglichkeit. Besonders oft betroffen sind die Brust- und Lendenwirbelsäule. Übergewicht führt zu einer deutlich stärkeren Belastung der Wirbelsäule und beschleunigt den Verschleißprozess. Die Spondylose verläuft typischerweise in Schüben: der Prozess der Durchknöcherung ist durchaus schmerzhaft, zwischen den Schüben ist der Patient schmerzfrei.

Hunde mit Spondylose sind oft in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt, verlieren die Lust sich zu bewegen, liegen mehr, haben Probleme beim Aufstehen oder Springen ins Auto. Die Rückenmuskulatur ist verspannt, der Gang wird steifer und die Oberschenkelmuskulatur schwindet. Neben der Schmerztherapie ist es ratsam, die Rumpf- und Rückenmuskulatur zu stabilisieren. Hunde mit Spondylose brauchen meist ein regemäßiges und lebenslanges Training. Ich zeige euch gerne Übungen, die ihr zu Hause ausführen könnt.